GARTENINVENTAR LANDHAUS WAGNER, FRIEDRICHSHAFEN DE

Das Landhaus Wagner:
1965 wird das Landhaus Wagner auf dem rund 8’000 qm grossen Grundstück in Friedrichshafen-Spaltenstein fertig gestellt und gilt als grossartiges Beispiel für die fortschrittliche Architektur der 60er Jahre. Auftraggeber ist Josef Wagner, Gründer der J. Wagner GmbH in Markdorf DE.

Als wiederkehrendes Leitmotiv wählen die Architekten Klaus Siehler und Kurt Schliessmann, Friedrichshafen die Form des Sechsecks – sowohl als Grundlage für die Raumentwicklung als auch für viele Ausstattungsdetails. Vergleichbare Bauobjekte zur Villa Wagner sind wohl nur in Amerika zu finden. Beispiel ist das Hagan House – Kentuck Knob – von Frank Lloyd Wright, 1953 bis 1956. Dieses Gebäude weist wie die Villa Wagner einen sehr eigenwilligen Grundriss auf, bei dem in ähnlich konsequenter Weise der rechte Winkel vermieden und das Sechseck in das Zentrum der Architekturgestaltung gestellt wird. Vergleichbar sind auch die grosszügig angelegte Terrasse und die grossen Fenster, durch die Licht und Landschaft mit dem Inneren des Hauses verbunden werden. An Baumaterialien dominieren Holz und Stein und somit auch eine materialsichtige Farbigkeit, beides trifft auf die Gestaltung der Villa Wagner zu.
Das Haus birgt für die damalige Zeit eine ganze Reihe technischer Besonderheiten; so konnte man über die Treppe zur ersten Etage nicht unbemerkt in den Wohnbereich gelangen, da bei Betreten einer bestimmten Stufe ein Signal zur Ankündigung des Besuchers ausgelöst wurde.
Weitere Highlights sind z.B. die versenkbare Terrassentür, eine der ersten Mikrowellen, eine Haustechnikanlage mit Bildschirmen sowie ein Hallen- und ein Aussenschwimmbad.

Die Gartenanlage wurde durch den Schweizer Landschaftsarchitekten Andres Sulzer aus Teufen entworfen. Prägnant ist vor allem die Geländemodellierung, welche die Anlage in Gartenräume mit unterschiedlichem Charakter unterteilt. Auch nimmt die Gartengestaltung in ihrer Formensprache diejenige des Gebäudes auf, führt Ausrichtung der Fassaden im Aussenraum weiter. So entstand eine Grundrissgestaltung, bei der in ähnlicher Weise wie beim Gebäude der rechte Winkel vermieden wird. Weiter charakteristisch für die Gartenanlage ist die Verbindung der Landschaft mit dem Inneren des Hauses.

Anlass für ein Inventar:

Nachdem das Landhaus nach dem Tode Josef Wagners im Jahre 1987 in Besitz eines Privaten war, kaufte die Wagner Verwaltungs-GmbH 2006 die Villa. Ziel war es, im Landhaus Kleinwohnungen für ihre Mitarbeiter anzubieten sowie Schulungen und Seminare in der Villa durchzuführen. Geplant war daher eine Umbau und die Sanierung des Gebäudes.

Seit 2002 steht das Landhaus auf der Landesliste der erhaltenswerten Bauten, d.h. Änderungen an der Bausubstanz sind nur mit Zustimmung des Landesdenkmalamtes möglich. Aufgrund dieser Tatsache wurde parallel zu den Projektierungsarbeiten ein Inventar in Auftrag gegeben.

Bestandteile des Garteninventars:

Plandokumente des Landschaftsarchitekten Sulzer aus den 60er Jahren existierten im Jahre 2007 keine mehr.

Vor Erstellen des Garteninventars wurde die Anlage durch einen Geometer vermessen. Auf dieser Grundlage konnten die Pläne zum Inventar erstellt werden.

Das Inventar erfasst und benennt den vorhandenen Baumbestand und hält sämtliche baulichen Gartenelemente in einer Dokumentation fest.  

Pläne:

Plan 1: Übersichtsplan Gartenanlage M 1:200
Plan 2: Baumbestand mit Bezeichnung aller Gehölze M 1:200
Plan 3: Darstellung der Geländemodellierung, Höhenkoten M 1:200

Inventarblätter:

Alle vorhandenen Gartenelemente sind in diesem Verzeichnis erfasst, die Materialen beschrieben und mit Fotos dokumentiert. Bestandteil dieser Dokumentation ist ebenfalls ein Plan, welcher die Gartenanlage in verschiedene Zonen unterteilt und aufgrund dieser Einteilung das Inventar gliedert.

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